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Bildung in der Mongolei

Bildung ist den Mongolen wichtig. Sie wollen, dass ihre Kinder etwas lernen, und das ganz unabhängig davon, ob sie auf dem Land oder in der Stadt wohnen. Deshalb können in einem Land, in dem viele Menschen noch von Ort zu Ort ziehen, die meisten lesen und schreiben. 98 von 100 Mongolen können das.

Das Schulsystem

In der Mongolei gibt es eine lange Bildungstradition und heute eine Schulpflicht. Ab einem Alter von sieben Jahren müssen alle Kinder eine Schule besuchen. Doch welche Schule sie besuchen, hängt in der Mongolei stark von dem Ort ab, an dem sie leben. So unterscheiden sich die Schulen. Die Schulzeit beträgt elf Jahre, sofern die Schule nicht zuvor abgebrochen wird. Die Grundschule geht von der ersten bis zur fünften Klasse. Darauf folgt die Mittelschule, die von der sechsten bis zur neunten Klasse dauert. Die Oberschule umfasst die zehnte und die elfte Klasse. 

Kindergarten in der Mongolei

Kindergärten gibt es in der Mongolei auch, allerdings fast nur in der Hauptstadt. Auf dem Land sehen die Menschen nicht ein, weshalb sie ihre Kinder in eine solche Einrichtung schicken sollten. Dabei wäre es für sehr viele Kinder gut, wenn sie einen Kindergarten oder eine Vorschuleinrichtung besuchen könnten. 

Schule in der Stadt

Viele Nomaden ziehen mit ihren Kindern in die Stadt, weil sie ihnen eine bessere Schulbildung ermöglichen wollen. Schulgeld muss man in der Mongolei nicht zahlen, aber die Kinder tragen eine Schuluniform, die Geld kostet. Dazu kommen Schulbücher und Hefte, die ebenfalls die Eltern bezahlen müssen. Und das ist Geld, das arme Leute nur schwer auftreiben können.

Die Zuwanderung vom Land hat zudem überfüllte Klassen zur Folge. So fehlt es oft an Klassenräumen und auch an Material für den Unterricht. Das Material ist nicht kostenfrei, so dass sich Kinder aus ärmeren Familien Hefte, Schreibstifte oder auch das Essen in der Schule gar nicht leisten können. 

Mädchen holen auf!

Jungs brechen oft ihre Ausbildung ab, meist, weil sie den Eltern bei der Arbeit helfen müssen. Dafür machen mehr Mädchen ihre Schule fertig. An den Universitäten studieren sehr viel mehr junge Frauen als Männer, 70 von 100 Studierenden sind weiblich.

Schule auf dem Land

In der Mongolei gibt es viele kleine Dörfer und kleine Städte. Auch hier gehen die Kinder zur Schule. In viele Schulen wurde in den letzten Jahren Geld gesteckt, so dass diese gar nicht mal so schlecht ausgestattet sind. So gibt es auch viele neugebaute Schulen. Doch oft wollen zu viele Kinder diese Schulen besuchen, deshalb sind die Klassen sehr groß. Manchmal muss der Unterricht sogar in Schichten stattfinden, damit alle Kinder etwas lernen können. 

Und die Nomadenkinder?

Nomadenkinder sollen ebenfalls Schulunterricht erhalten. Doch dies ist nicht einfach, weil diese Kinder mit ihren Familien von Ort zu Ort ziehen. Welche Schule sollen sie dann besuchen? Der Weg in die nächste Stadt oder das nächste Dorf ist oft viel zu weit.

So kann es schon einmal passieren, dass die Lehrer zu den Kindern kommen und sie zu Hause in ihren Jurten unterrichten. Hier bekommen sie sogar Hausaufgaben. Das Problem besteht darin, dass die Kinder der Nomaden mithelfen müssen und das zu einer Zeit, wenn sie eigentlich in die Schule gehen sollten. Wer ein Radio besitzt, kann übrigens auch mit Hilfe der Radiosender lernen, dann da laufen Schulfunksendungen. Nur 30 von 100 Nomadenkindern werden mit sieben Jahren tatsächlich eingeschult. 

letzte Aktualisierung am 19.05.2020